Pflegekonzept

Pflegekonzept

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Hier zur Einsicht unser ausführliches Pflegekonzept:

 

I        Ziele

Der Verein stellt sich die Aufgabe, eine Kranken- und Altenpflege zu erbringen und zu fördern, die das Menschenbild Rudolf Steiners zur Grundlage hat.

Ziel ist es, sich an den individuellen Bedürfnissen der Bewohner zu orientieren und ihnen ein Zuhause zu geben.

Die Mitarbeiter/Innen des  Vereins arbeiten in der Überzeugung,  dass für den Menschen jede Lebensphase sinnvoll ist, auch eine solche, in welcher der Körper gebrechlich und pflegebedürftig ist. So ist es uns selbstverständlich, dass unsere Bewohner auch im Sterbeprozeß  von uns begleitet werden.

II       Grundlagen

Die Arbeit im Carmen-Sylva-Haus gründet auf einem erweiterten Pflegeverständnis. In einem ganzheitlichen Dienst am alten Menschen wollen die MitarbeiterInnen mit den ihnen Anvertrauten eine Schicksalsgemeinschaft bilden.

Das Haus soll in einer familienähnlichen Atmosphäre vertrauensvoller Zuwendung und Betreuung geführt werden. Da der Mensch als eine Einheit aus Leib, Seele und Geist verstanden wird, sollen die Bewohner nicht nur auf der körperlichen Ebene betreut, sondern ein Verständnis dafür entwickelt werden, dass auch der seelisch-gemüthafte und der geistige Bereich Ansprache und Fürsorge benötigen. Auch der gebrechlich gewordene Mensch wird als vollständige Individualität anerkannt, deren besonderer Situation gemäß, jede Begegnung mit Ruhe, Güte und Geduld erfolgen soll. Dies hat nicht nur Auswirkungen im Hause selbst, sondern wir betrachten insgesamt die Entwicklung dieser Werte als notwendigen Impuls im Weltgeschehen.

III     Leben im Carmen-Sylva-Haus

1. Gegenwärtige Situation

Wir sind als neues Wohnmodell vom Ministerium für Städtebau und Wohnen NRW im Jahre 2004 anerkannt worden.

Die Pflegeeinrichtung Carmen-Sylva-Haus nimmt alte, kranke und behinderte Menschen verschiedener Altersstufen auf.  Zur Zeit (Januar 2012) leben hier 15 Menschen zwischen 69 und 99 Jahren; der überwiegende Anteil der Bewohner ist demenziell verändert. ( u .a. leben z. zt. auch Menschen mit  folgenden Erkrankungen: Parkinson-, Depression, Zustand nach Apoplex, Diabetes, Zustand nach Herzkreislauferkrankungen, Chorea Huntington in unserem Haus)

2. Platzangebot

Das Haus entspricht den neuesten Anforderungen, alle Zimmer verfügen über ein Rollstuhl zugängiges  Duschbad.

15 Pflegeplätze, davon 9 Einzel- und 3 Doppelzimmer stehen zur Verfügung.

Alle Zimmer sind mit einem Pflegebett, Pflegenachttisch und einem 2-3 türigem Kleiderschrank ausgestattet.

Wir legen Wert auf eine individuelle Gestaltung der Zimmer, was auch gerne durch das Mitbringen eigener Möbel noch ergänzt werden kann

Das Haus ist von einem sehr großen Garten mit altem Baumbestand umgeben, der im Jahr 2008 neu mit den Elementen eines Sinnesgartens erweitert wurde, wie einem Rundweg, Wasserspiel und Kräuterhochbeet.

3. Soziales und kulturelles Leben

Wie die wohnliche Gestaltung der Umgebung die Beziehung zu den vorhandenen Räumlichkeiten erleichtert, so gibt eine klare, rhythmische Gestaltung des Tagesablaufs den Bewohnern innere Sicherheit in der Zeit.

Nach der mit individueller Ansprache und einem warmen Getränk begleiteten Grundpflege bietet um 9.00 Uhr das Frühstück die erste Gelegenheit zum Zusammenfinden der Gemeinschaft. Im anschließenden Morgenkreis wird der neue Tag mit  Gedanken zur Jahreszeit  und durch Nennung des aktuellen Datums begrüßt. Besonderheiten wie Geburts-, Fest- und Feiertage werden hervorgehoben und ihre Anlässe durch entsprechende Bilder oder Texte verdeutlicht.

Überwiegend vormittags kommen Therapiedienste, wie Ergotherapie, Krankengymnastik und eine Musiktherapeutin für bettlägerige Bewohner ins Haus. Ebenso finden Fußpflege und Friseurdienste statt.

Wenn das Wetter es zulässt, dient der nahegelegene Rundweg zur Mobilisation der Bewohner.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen in der Zeit von 12.00 – 13.00  Uhr an gedecktem Tisch (kein Tablettsystem) begleitet von Pflegekräften,  ruhen alle Bewohner, während das Mitarbeiterteam wechselt und der Nachmittag vorbereitet wird.

In unserer kleinen Einrichtung wird 2 x wöchentlich frischer Kuchen gebacken.

Zur Kaffeerunde, die bei entsprechendem Wetter auch im Garten stattfindet, wird jeder Bewohner begleitet.

Eine ruhig durchgeführte Abendpflege begünstigt einen guten Schlaf; ein jeweils persönlicher Abschluß mit einem kleinen Gespräch oder einem Gebet lassen den Tag ausklingen.

4. regelmäßige Angebote im Hause sind:

  • Märchennachmittage
  • Sing und Liederkreis
  • Spielerrunde
  • Lesestunde
  • Malen
  • Spaziergänge

Der Zugriff zur Kreativität  über die Angebote im Kreativschrank  ist vorhanden . Dieses wird von den Mitarbeitern unterstützt, so wie es zu jedem Einzelnen passt.

Weiterhin werden der jeweilige persönliche Geburtstag und die im Jahreskreis anfallenden Feste gefeiert

Neben den großen christlichen Festen kommt auch der Johanni- und der Michaelizeit besondere Bedeutung zu; so lebt jeder Tag vor dem Hintergrund der jeweiligen Jahres- und Festeszeit.

IV     Pflege

Zu einer sorgfältigen Grund- und Behandlungspflege treten als besondere Maßnahmen, deren belebende Wirkungen oft beobachtet werden konnten, Fußbäder und rhythmische Einreibungen. Hinreichende Flüssigkeitsaufnahme und eine gesunde Ernährung beugen typischen Pflegeproblemen (Dekubitus, Obstipation, Dehydration) und Verwirrtheit vor. Bei Bedarf sind für Bewohner mit Schluckstörungen auch Verdickungsmittel vorhanden. Ständige Mobilisation und durch Fachkräfte ausgeführte Krankengymnastik und Ergotherapie halten körperlich beweglich und wirken prophylaktisch.

Bei allen grundpflegerischen Tätigkeiten versuchen die PflegerInnen, den alten Menschen alles ihm noch Mögliche selbst tun zu lassen, bestenfalls sogar verlorengegangene Fähigkeiten wieder zu beleben. Wir pflegen und dokumen-

tieren auf der Basis des Pflegemodells von Monika Krohwinkel. Qualitätsfragen werden auch im Trägerkreis aufgegriffen, der 1 X monatlich stattfindet.

Immer wieder geben die PflegerInnen  – im Rahmen der Möglichkeiten –  auch Anregungen zu gegenseitigen Hilfeleistungen unter den Bewohnern. Regelmäßige Teamsitzungen wirken klärend und weiterführend.

In Fallbesprechungen wird im Team gemeinsam geschaut, wo individuell Maßnahmen passen, greifen oder verbessert werden können.

Damit wir diesem Anspruch gerecht werden können, arbeiten wir nach dem Prinzip der Bezugspflege. So sind die Mitarbeiter/Innen für Organisation, Planung und Durchführung der Grund- und Behandlungspflege verantwortlich.

Die Pflegedienstleitung ist im Prozess eingebunden und kontrolliert anhand von mindestens 1 X jährlich erhobenen Pflegevisiten das Ergebnis.

Für das Pflegepersonal bedeutet das Konzept, sich Zeit zu nehmen, sich am Auffassungsvermögen des Bewohners zu orientieren und durch ruhiges, geduldiges Eingehen auf die Bewohnersituation auch kleine Pflegeerfolge sichtbar werden zu lassen.

Unsere Erwartung an eine sichere und gute Pflege erfordert die Qualifizierung unserer Mitarbeiter, so das regelmäßige Fort- und Weiterbildung (auch hausintern) erforderlich sind.

Unsere verantwortliche Pflegekraft ist für Pflegeplanungen und Qualitätsfragen zuständig und bespricht diese auch mit der Heimleitung. Der 1 x monatlich sattfindende Wirtschaftskreis greift die wirtschaftlichen Fragen ebenso auf wie der Trägerkreis im Qualitätsfindungsprozeß ideell und praktisch Interesse und Verantwortlichkeit zeigt.

 Aufgaben der PflegerInnen

Alle Arbeit der PflegerInnen im Carmen-Sylva-Haus ist begleitet von der ständigen Bereitschaft zur Zuwendung zum alten Menschen und dem Bemühen, eine besondere Sensibilität gerade auch für das seelische und geistige Befinden der Betreuten zu entwickeln, denn nur durch ein engagiertes und verständnisvolles Aufgreifen der besonderen Situation am Lebensende kann in den Beschwernissen des Alters doch Mut und Hoffnung gespendet werden. Da ein wirkliches Miteinanderleben viel zur Gesundung und zum Beibehalten der geistigen Wachheit im Einzelnen beiträgt, wollen die PflegerInnen Kontakte zwischen den Bewohnern herbeiführen; sie helfen und beraten in Konflikten und spenden Trost bei Leid und Schmerz.

Die Kontakte zu den Familien der Betreuten werden so intensiv wie möglich gepflegt. All das ist nur möglich, wenn die PflegerInnen die Arbeit auch als Bereich zur Selbsterfahrung annehmen, ihr Verhalten reflektieren und Fähigkeiten zur konstruktiven Kritik wie auch zur Selbstkritik entwickeln. Daher ist die Bereitschaft zum Austausch mit den Kollegen und Kolleginnen notwendig. Zu jedem Schichtwechsel gibt es eine Übergabebesprechung und mindestens einmal monatlich findet eine längere Teambesprechung, in die bei Bedarf auch die Mitarbeiter der Hauswirtschaft, der sozialen Betreuung und der Therapie  einbezogen werden.

Darüber hinaus können die Beschäftigung mit den Biographien der Betreuten und die Erörterung ihres Befindens in den täglichen Besprechungen zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Alter und dem Lebensende anregen.

So soll die gesamte Arbeit im Carmen-Sylva-Haus, vor allem auch die Zusammenarbeit mit Ärzten und Therapeuten, als Möglichkeit zur Fortbildung aufgegriffen werden.

Beschäftigung von Menschen, die vorher noch keinen Kontakt zur Anthroposophie hatten, ist nicht ausgeschlossen, doch wird Offenheit gegenüber den oben genannten Zielen und der beschriebenen Arbeitsweise erwartet.

Wir erwarten, dass die Mitarbeiter/Innen sich mit anthroposophischen  Pflegemaßnahmen, wie Wickel , Einreibungen u.a. vertraut machen.

 

Wuppertal überarbeitet 1.05.2012

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